Kaspar Castner war ein Jesuit aus Ingolstadt, der im Jahre 1696 nach China reiste. Hauptaufgabe war es im Ming-zeitlichen Kaiserreich das Evangelium zu verkünden. Das war nicht einfach, denn damals war Ausländern der Zutritt ins Reich der Mitte untersagt. Schließlich arbeitete er doch dort und zwar am Hofe des Kaisers und wurde als Astronom und Mathematiker bekannt. Er kümmerte sich besonders um die wissenschaftliche Erziehung der kaiserlichen Prinzen in diesen Fächer. Sein Ordensgelübde legte er im Jahre 1700 in der Kirche der Ingolstädter Partnerstadt Foshan ab. Im gleichen Jahr hatte Kaspar Castner die Aufgabe ein Denkmal am Sterbeort des Heiligen Francisco de Xavier zu errichten. Dieser befindet sich auf der Insel Shangchuan Dao, ungefähr 200 km südlich von Foshan im Südchinesischen Meer. Bei diesem Forschungsprojekt wollen wir mehr über die historische Bedeutung des Ingolstädter Jesuiten für die Partnerstadt Foshan herausfinden. Die Ergebnisse der Forschung werden in Form von Kulturausstellungen und Büchern veröffentlicht.
Studenten der THI und ihrer chinesischen Partnerhochschule South China University of Technology (SCUT) in Guangzhou haben unter der wissenschaftlichen Leitung von Herrn Dr. Dr. Treffer und der technischen Leitung von Prof. Dr. Suchandt und seinem chinesischen Kollegen Prof. Dr. Wen-Bin Shangguan, in einem gemeinsamen Projekt das erste wirklich selbst-fahrende Modell des ersten Automobils der Welt rekonstruiert, nachgebaut und vor allem bewiesen, dass, wenn es jemals gefahren ist, auch fahren konnte.
Ursprünglich wurde das historische Gefährt von dem flämischen Jesuitenpaters und Chef-Astronom am Hof des chinesischen Kaisers, Ferdinand Verbiest (1675 / 1678) erfunden. Das Original-Gefährt wurde niemals gefunden. Ausgangpunkt für den Nachbau war lediglich eine textuelle Beschreibung auf Lateinisch in einem am jesuitischen Standort Dillingen erschienenen Werk mit dem Titel „Astronomia Europaea“, was das Studentenprojekt besonders herausfordern gemacht hat. Das Audi Konfuzius-Institut Ingolstadt hat dieses Projekt finanziell unterstützt. Die Nachbauten stehen in verschiedenen Museun, auch im Ingolstädter Stadtmuseum und im Autoworld Museum in Brüssel.