Offizielle Eröffnungsfeier des AKII


Buntes Programm für die Öffentlichkeit

Das Audi Konfuzius-Institut Ingolstadt lädt anlässlich seiner Eröffnung am Dienstag, 23. Mai, zwischen 12.00 und 19.30 Uhr zu einem bunten Rahmenprogramm rund um die chinesische Kultur ein:

Um 12.00 Uhr startet das Programm mit einer öffentlichen Teezeremonie im A-Gebäude (2. Stock) der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI), Esplanade 10, 85049 Ingolstadt. Von 12.30 bis 14.30 Uhr werden an einem Stand im Foyer der THI die traditionellen chinesischen Künste Kalligraphie, China-Knoten-Flechten und Scherenschnitt vorgestellt. Von 16.00 bis 17.30 Uhr geht es in Raum D312 der THI weiter mit einem ausführlicheren Schnupperkurs zum Thema Kalligraphie. Parallel dazu wird im Raum D313 ein Schnupperkurs für chinesische Tusche-Malerei angeboten. Von 18.00 bis 19.30 Uhr schließlich erhalten die Besucher in einem Vortrag in Raum G204 der THI einen Einblick in die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teezeremonie (Gong Fu Cha)

Die chinesische Teezeremonie, eigentlich korrekt Teekunst, ist bedeutender Teil der
chinesischen Kultur. Die chinesische Teezeremonie entstand in derselben Zeit wie die Herstellung des Oolong Tees – (Ming Dynastie, 14. bis 17. Jahrhundert). „Gong Fu“ bedeutet „etwas meistern“. Gong Fu Cha ist die hohe Kunst der Teezubereitung. Sie verkörpert ein über Jahrhunderte entwickeltes Wissen über Tee und erfordert ein warmes und freundliches Auftreten, sowie graziöse und beherrschte Gesten. Für Gong Fu Cha wird seit jeher Oolong Tee verwendet. Oolong Tees sind edles Tees, welche über eine Vielfalt an Geschmacksvariationen und Duft verfügen. Dem Duft des Tees wird im Süden von China besonders viel Wert beigemessen. Der harmonische Ablauf, während dessen die Teilnehmer unterschiedlich schmeckende Aufgüsse hochwertiger Tees genießen, bedeutet Innehalten und Konzentration auf das Hier und Jetzt. Eigene Untätigkeit, Beobachten, Warten, Riechen und Schmecken führen zu Entspannung und innerer Ruhe.

Über die Referentin

Die Teemeisterin Pei-Jen Müller-Lierheim ist in Taiwan geboren und mit der Teekultur aufgewachsen. Seit mehr als 10 Jahren bietet sie Teekurse und chinesische Teezeremonie an. 2010 hat sie in München den ersten authentischen, chinesischen Teesalon „Laifufu“ als Anlaufstelle für Teeliebhaber eröffnet.

 

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM): Ergänzung oder Alternative zur Schulmedizin?

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), welche in China auf eine über 2000-jährige Geschichte zurückblicken kann, gilt nicht nur in China, sondern inzwischen auch im Westen als etablierte Therapieform der sogenannten „komplementären“ (Natur)-Heilverfahren. Doch wird diese Charakterisierung der TCM wirklich gerecht? Ist sie wirklich nur eine „Ergänzung“ zum den anerkannten Behandlungsverfahren der Schulmedizin oder vermag sie eine echte Alternative zu sein? Falls ja, welche Diagnose- und Behandlungsverfahren gehören – abgesehen von der häufig praktizierten Akupunktur – eigentlich zur TCM? Ist sie bei allen Erkrankungen anwendbar? Ist sie eine „ganzheitliche“ Medizin und worin unterscheidet sie sich von der Schulmedizin? Diesen Fragen soll, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung der Chinesischen Medizin – in dem Vortrag nachgegangen werden.

Über die Referentin

Dominique Hertzer hat 1993 im Fach Sinologie über den Textfund des Yijing aus Mawangdui Yijing promoviert und sich in ihrer zweiten Promotion (2005) im Fach „Theoriebildung in der Medizin“ mit dem unterschiedliche Leib-Seele bzw. Körper-Geist Verhältnis in China und dem Abendland beschäftigt. Seit 1997 ist sie als Heilpraktikerin in eigener Praxis für TCM in Utting am Ammersee tätig und seit 2013 führt sie ferner eine Philosophische Praxis. Sie ist Lehrbeauftragte an der LMU München sowie den Universitäten Göttingen und Oldenburg und ist Gastwissenschaftlerin am CeMEAS (Centre for Modern East Asian Studies) der Universität Göttingen. Forschungsschwerpunkte sind Chinesische Medizin, Daoismus, Philosophische Praxis sowie das Verhältnis von Philosophie und Medizin.